Onkyo Catalog 1982 1983

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Allein im Langzeit-Hérversuch kann man sich fur
Hseine Endstufe wirklich entscheiden. Andere
wiederum bezweifeln die Obiektivitét dieser ,,goldenen
Ohren. So wird zum Beispiel auch behauptet, daB der
StromfluB in den Lautsprecherleitungen magnetische
Felder erzeugt, die beide Adern des Kabefs in
Schwingungen versetzen und dadurch Klang-
verfélschungen erzeugen. Eine Behauptung, die durch
keine bekannte physikalische Tatsache untermauert
ist oder gar im Experiment zu beweisen war.

Was tut nun Onkyo, urn diesem Wirrwarr von
Meinungen und Ansichten einiger Pseudotechniker an
beweisbarer, technisch fundierter und im Blindhértest
nachvollziehbarer Systematik entgegenzustellen?

Fijr Onkyo ist das keine Frage von akademischem
Interesse, sondern eine Existenzfrage. Onkyo lebt von
der High-Fidelity muB davon Ieben. Denn High-Fidelity
631 und bleibi unsere einzige Aufgabe.

Onkyo forscht, mint, und hcsrt. lm Onkyo Akustik-
Forschungsinsfitut Iautet eine stels im Flaum
schwebende und alle anderen Detailfragen
Ubergreifende Grundfrage: ,,Was ist es, was wir
tatséchlich hdren2, Oder, e1was anspruchsvoller
10rmu|ier1: ,,lnwieweit existieren beweisbare
Korrelationen zwischen auditorischer Perzeption und
meBbaren elektro-akustischen Parametern? Auf das
einzelne Gerét bezogen ist die Problemstellung
natLirlich verschieden, je nachdem. ob es sich um die
MeB- und Hértechnik bei einem Tuner, einem Platlen-
spieler oder einer Lautsprecherbox handeli. Aber bei
allen Gerétekategorien gelang es der Onkyo-For-
schung in jahrelangen Versuchsreihen, die k|ar und
unzweideutig hdrbaren MeBergebnisse von denjenigen
zu unterscheiden, die auch unter strengster Kontrolle
des Versuchsaufbaus keine reproduzierbaren
Hérunterschiede erbrachten.

Eine erhebliche Rolle scheint hier das Phénomen
des ,,Maskie[ens" zu spielen. Ers1 nachdem
gravierende Ubertragungs- und Wiedergabefehler
ausgeraumt srnd, treten die feineren, aber durchaus
hcrbaren Nuancen zu Tage. Erst nachdem beispiels-
weise der Rumpelabsland von Platenspielern die
wrdB-Grenze Dberschritten heme. wurden
Unterschiede zwischen verschiedenen Plattenteller-
auflagen hijrbar. Ersr nachdem Ktirr und lntermodula-
tionen in Verstéirkern weit unler der 0,5-Prozent-
Schwelle lagen, hérte man die auf Einschwing-

vorgé'mge zurclckzufclhrenden Unierschiede deutlich.
Erst als es Boxen rnit annéhemd flachem Frequenz-
gang gab, konnte man sein ,,Ohrenmerk auf Phasen-
verhalten, auf die Tiefenstaffelung der Klangbflhne und
die Ortbarkeitsscharfe im Haum lenken,

Der von Onkyo wesentlich mitgetragene Forlschritt
in der Hi-Fi-Technik éhnelt mitunter dem Tanz der
Salome, dem Tanz der Vielen Schleier. So gelang es
der Onkyo-Technik, durch Einfflhrung der Super-Servo-
Schaliung den duroh Gleichspannungen und exirem
niedrige Frequenzen gewobenen Schleier abzulegen
und es den von Super-Servo-Verstérkern angesleu-
erten Lautsprechern zu erleichtern, ein hautnéheres
Bild des Musikgeschehens zu zeichnen. Danach wurde
der néchste, hauchdflnne Schleier sichtbar - ein
'eihnlich gelagertes Problem nicht im Signalweg selbst,
sondern auf der (negativen) Masseseite. Die Onkyo»
lngenieure enzfernten. mittels doppelt ausgelegter
Super-Servo-Technik, auch noch diesen dunnen
Vorhang. Beliebige Beispiele lieBen sich in den
anderen Gerétekategorien finden: die Accubias-
Technik bei Cassettendecks, die sténdig verfeinerten
Phonoeingangsstufen bei Vorverstéirkern, die
Abstimmgenauigkeit bei Onkyo~Tunern, die neuartigen
Kalottenmatenalien und Konstruktionensowie die
Delta-OIefin-Membranen bei Lau1sprechern.

Salomes allerletzter Sch|eier wird wohl nie fallen,
denn es kann in der Kunst und Technik keine
Ideallésungen geben, auch wenn dies immer wieder
behauptet wird. Sie aber einen oder mehrere Schleier
hautnéher an die Musik selbst zu ffihren, das durfen
Sie von Onkyo auch in Zukunft erwarlen.