Grundig Stenorette 2002 Service Manual

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Grundig Stenorette 2002 Service Manual

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H. J HAAS

Stenorette 2002 und Stenorette 2000
gehv'jren zu einem neuen Diktier-
gerétesystem. Die Stenorette 2002
ist hierbei das Hauptger'at. Es kann
sowohi fiJr Netz- als auch fiir 12V-
Accubetrieb Verwendung finden. Die
Bedienung der Stenorette 2002 ist
einfaoh und zweckméifiig. Die hierbei
verwendete stem-cassette 30 kann
bei jeder beliebigen Bandsteilung
dem Ger'ét entnommen bzw. in das
Gerét eingesetzt werden. Die Steue-
rung beim Diktat erfolgt fiber den
Schiebeschaiterdes Fernbedienungs-
mikrofons GDM 750. Beim Abschrei-
ben von den entsprechenden Tasten
der Schreibmaschine Oder dem FuB-
schaiter.

An der Vorderkante der Stenorette
2002 befinden sich fiinf Tasten: Ein/
Aus; Teiefontaste, Ruekiauf, Vor-
iauf i diese Tasten rasten ein -
und eine nichtrastende Stoptaste,
auBerdem index- und Suchlauftaste.

Die Bandgeschwindigkeit betrégt
konstant 2,4 cm/sec. und kann bei
Wiedergabe mit Ohrhorer und FuB-

Oder Handschaiter um i 15% ge-_

regeit werden. Trotz 1 mm breiter
Aufzeichnungsspur und niedriger
Bandgeschwindigkeit erhéxit man ei-
ne einwandfreie Sprachaufzeich~
nung bei gutem Storabstand. Das
Gerét besitzt eine nichtabschaltbare
Aufnahme-Automatik. Diese ermég-
iicht es, bei nur zwei Empfindlich-
keitssteilungen - Diktat und Kon-
ferenz * ubersteuerungsfreie Auf-
nahmen zu tétigen. [Automatik wie
bei Stenorette SL).

Das Laufwerk der Stenorette 2002

ist in einen glasfaserverstérkten
stabilen Kunststoffrahmen einge-
setzt. Eine Mikrofongabel in die

rechte oder linke» Gehéuseseite ein-
steckbar 7 dient zur Ablage des
Mikrofons GDM 750 wéhrend der
Diktatpausen.

Die beleuchtete. schiupffrei ange-
triebene Laufanzeige ermdglicht die
silbengenaue Korrektur alier auf
Band gesprochenen Diktatstellen.
AuBerdem besitzt das Gerét eine
Bandlangenanzeige. die mit der An~
zeige in der Kassette synchron

Stenorette

2002

(Nuch ,.Grundig Technische Informationen)

l'auft. Eine Suchiauftaste ermogiicht
es, die Skalenanzeige in Kassette
und Gerét zu synchronisieren.

Der sehr groBe Vorteii der 2000er
Geréte ist. daB sie mit einer Zwei-
ioch-Kassette betrie'oen werden.
Das bedeutet also kein Einfédeln
des Bandes. Die Kassette ist der
Compakt-Cassette ehnlich, jedoch
wesentlich kieiner und besit'zt zu-
satzlich eme Bandléngenanzeige.
Der Kassettenschacht des Gerétes
wird mit Hilfe eines Auswerferhebeis
geoffnet. Im Kassettenschacht be-
findet sich ein Kontakt, der das Ge-
rét ausschaltet, wenn sich keine
Kassette im Schacht befindet Oder
der Schacht geoffnet ist.

Das Gerét wurde sehr service-
freundiich aufgebaut. Von der
Druckplatte gehen nur 17 Leitungen
ab. Diese sind fiber drei Steckver-
bindungen trennbar. Nach Losen von
nur zwei Schrauben und Ziehen die-
ser drei Stecker kann die Verstar»
kerplatte abgenommen werden.

Durch die Aufteiiung auf drei Stecke
verbindungen ist der Ausbau des
Laufwerks aus dem Rahmen und die
Demontage des Laufwerkes ohne
Lorarbeit moglich. Alle Regler und
Schiebeschalter sowie die Buchsen-
Ieiste befinden sich auf der Druck-
piatte. Der Service-Techniker hat so-
mit die M'Ogiichkeit, an Ort und
Stelie mit wenigen Handgriffen, die-
se steckkoniaktierte Baugruppe
auszuwechsein.

Elektrische Eigenschaften
und Schaitungsbeschreibung:

Die Stenorette 2002 ist vollsténdig
mit Siiiziumhalbieitern bestUckt. Um
das Gerét besonders betriebssicher
zu machen, wurde auf den Einbauvon
Relais verzichtet und aiie Schalt-
funktionen durch Transnstoren Oder
Diodenvorgenommen.

Es enthélt getrennte Aufnahme-
und Wiedergabeverstérker. Der
Wiedergabeverstérker besitzt eine
eisenlose, kurzschiuBfeste Gegen-
taktendstufe. Die Aufnahme-Wie-
dergabeumschaitung erfoigt elektro-
nisch Uber einen bistabiien Multivi-
brator.

Bei Netz- oder Accubetrieb wird
dieGerétespannung durch ein tran-
sistorisiertes Netzteil stabilisiert
(éhnlich Stenorette SL. siehe Heft 3
1971).

Alle Laufwerkfunktionen sind so ge-
geneinander verriegeit, daB Fehibe
dienungen unmogiich sind.

Die Betriebsspannung fUr die Ver-
stérker wird bei gedrUckten Vor-
Riickiauftasten unterbrochen, so (1210
beim Umspulen keine Stérgeréusche
zu horen sind. AuBerdem sorgen
Verzogerungs- und Stummschaltun-
gen danr, daB keine Start-Stop-Ge-
réuschezu horen sind. Startund Kurz-
rUckiauf des Gerétes werden eiek-
tromagnetisch gesteuert. Das Band-
ende wird durch einen Summerton
akustisch angezeigt. AuBerdem
bieibt der Motor am Bandende ste-
heni

Bei gleichzeitigem Driicken von Te-
iefontaste und Riicklauf- bzw. Vor-
[auftaste wird das Band wéhrend
des schnellen Fifick- oder Voriaufes
geioscht. (Schneiléschung)

Der elektromechanische Anirieb:

Bei der Stenorette 2002 werden
die Lauffunktionen ,,Start" und
,,Kurzruekiauf"elektromechanischge-
steuert. Bei Startbetrieb am Band-
ende sowie beim Umschaiten auf
Kurercklauf wird das Geréit automa-
tisch auf Wiedergabe geschaltet.

Die Motoranlaufsteuerung

und Motorstummschaltung: -

Wie schon erwéhnt lauft der Motor
nur bei betétigter Lauffunktion;
auBerdem bieibt er am Bandende
stehen. Dies wurde mit einer etwas
aufwendigen Eiektronik erzielt. Be-
trachten wir zuerst die Motoraniauf-
steuerung. Dabel mUssen wir uns
zum besseren Versténdnis' die
Schaltung mit T 703, T 704 wegden-
ken.

ist das Gerét eingeschaltet und kei-
ne Lauffunktion gedrijckt, so steht
an der Basis von T 30 eine Span-
nung von 115 V, (fiber R 241,
R 242), es ist also T 30 hochohmig.
Der Emitter von T 23 bekommt keiv

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ne ,.Fremdspannung". Der Motor
lauft. Es sollte aber der Motor ste-
hen bleiben. Nun wurde die Motor-
stummschaltung mit den Transisto-
ren T 703, T 704 hinzugefflgt. An der
Basis von T 704 stehen ca. 0,6 V
(fiber F1 712) T 704 ist also nieder-
ohmig, belastet die Basis von T 30
und macht diese negativer als der
Emitter von T 30 ist. T 30 wird nie-
derohmig, schaltet durch und legt
ca. 10 V an den Emitter von T 23.
Da nun die Emitterspannung von T
23 positiver ist als die Basisspan-
nung wird T 23 hochohmig. Nachdem
durch T 23 kein Strom mehr flieBt,
bekommt T 22 keine Basisvorspan-
nung und T 22 wird auch hochohmig.
der Motor bleibt stehen.

Die Diode D 27 dient dabei als
Arbeitspunktstabilisierung, das be-
deutet gleicher Spannungsabfall bei
verschiedenen Stromen durch T30.
Bei dem hier beschriebenen Fall ist
also C110 auf ca. 10,5 V aufgeladen.
Wird nun mit dem Mikrofon auf
Start geschaltet, so werden die
Punkte 1 und 4 im Mikrofonstecker
verbunden. Der Startmagnet be-
kommt Betriebsspannung, zieht an
und schaltet auf Haltestrom zuriick.
Gleichzeitig bekommt der negative
Pol von C 110 Liber die Diode D 19
eine positive Spannung von ca. 11 V.
Diese stockt sich zu den bereits
vorhandenen 10,5 V auf und an der
Basis von T 30 stehen jetzt 21,5 V.
Durch diese hohe positive Basis-
spannung wird T 30 hochohmig. Am
Emitter von T 23 tritt keine ,.Fremd-
spannung" mehr auf und die Mo-
torschaltung arbeitet normal.

Um die Lebensdauer des Motors zu
verlangern laufi: dieser nur, wenn
eine Lauffunktion betatigt ist. Au-
Berdem dient ein Kommutator unter
dem rechten Spulentr'ager, in Verbin-
dung mit einer Elektronik, zum Ab-
schalten des Motors am Bandende,
bei Stop und evtl. Betriebsstorungen
der Kassette.

Dreht sich der rechte Kupplungs-
teller, so liefert der Kommutatorunter
dem Kupplungsteller Impulse. wobei
er die Basis von T703 periodisch
auf Minus legt.

Betrachten wir die Sohaltung von
T 703 und T 704 erst im Ruhezustand,
so steht an der Basis von T 703 bei
geoffnetem Kommutatorkontakt
fiber R 715 ca. 0,6 V. Uber R 712
stehen an der Basis von T 704 ca.
0,6 V, C 705 wird aul diese Span-
nung aufgeladen. T 704 schaltet
durch und belastet dabei die Basis
von T 30. Auch T 703 ist durchge-
schaltet und es steht zwischen
R 713, R 714 ca. 6 V gegen Masse.
Aut= diese Spannung ist auch C 706
aufgeladen. Schliefit nun der Kom-
mutator die Basis von T 703 auf
Masse, wird T 703 hochohmig und
an der Anode von C 706 stehen
11,5 V. Auf diese Spannung ladt sich
dieser dann Cuber D 708 auf. Offnet

sich nun der Kommutator wieder und
gibt die Basis von T 703 frei, so ste-
hen schlagartig 6 V am Pluspol von
C 706. Am Minuspol von 0 706
stehen deshalb -5,8 V. D 708 ist
gesperrt, dafijr ist D 707 geoffnet
und C 706 kann sich nun uber D 707
und R 712 entladen So Iange wird
die Basis von T 704 negativ ange-
steuert und T 704 ist deshalb hoch-
ohmig und gibt die Basis von T 30
frei.

Um die Zeit noch etwas zu verlan-
gern, ladt sich C 705 mit auf. Beim
Betrieb des Gerates pendelt sich
eine negative Spannung an der Ba<
sis von T 704 ein und macht diesen
deshalb hochohmig. T 703 dient nur
als Relais. um den Strom fiber den
Kommutator klein zu halten. Daduroh
werden Unterbrechungsstorungen
vermieden.

Genauso wie beim Startbetrieb ver-
halt sich die Motoranlaufschaltung
beim schnellen Vore bzw. Rueklauf.
C 110 bekommt hier die Plusspan-
nung Liber D 18. Dabei dient D 19
als geoffneter Schalter, so daB am
Startmagnet keine Spannung steht.
Da am Bandende der Transistor
T 704 niederohmig ist und dieser
dann die Basis von T 30 belastet
muBte ftir den KurericklauiiBetrieb
die D 20 direkt an die Basis von
T30 gelegt werden, weil sich am
Bandende der C 110 Liber T 704,
R 241 entladt. Es mufite also erst
auf Stop geschaltet warden, damit
sich C 110 wieder aufladen kann.
Man soll jedoch von Start sofort auf
Kurzriicklauf schalten k'onnen. Des-
halb wird D 20 direkt an die Basis
von T30 gelegt und liefert dort 11 V,
Es kann also T 30 hochohmig werden
und der Motor lauft an.

Kurzriicklauf-Betrieb: (KR)

Wird mit dem Mikrofon auf ..KR"
geschaltet, so werden die Punkte
4 und 9 im Mikrofonstecker verbun-
den, das bedeutet, daB am KR-Ma-
gnet Plusspannung steht, also auoh
an D 20 und Basis T 30. T 30 wird
hochohmig, ansonsten wie oben be-
schrieben. Gleichzeitig wird aber
uber F1 169 der Kondensator C 63
aufgeladen. Hat C 63 die Hohe der
Spannung an der Basis von T 23
erreicht, bleibt der Motor sofort ste«
hen. Lafit man den ,,KF1" dann los, kann sich C 63 fiber D 24
und den niederohmigen ,,KR-Ma-
gnet entladen und der Motor Iauft
wieder an, da hierbei automatisch
auf ,,Start" geschaltet wird. C 63
und R 169 bestimmen als Zeit-
konstante die Dauer des Kurzriick-
laufes. (lm mittel ca 10 sec. Sprech-
zeit). D 21 dient zur Begrenzung
von Spannungsspitzen beim Abfall
des KH-Magneten. Aufierdem wird
bei Betatigen des KR-Schalters Liber
D 12 eine Plusspannung an den
Wiedergabeverstérker- gelegt. Das
Gerét schaltet auf Wiedergabe.

Stopfunktion: (mit Mikrofon)

Wird auf Stop geschaltet, fallt die
Spannung fur alle Lauffunktionen
weg. Der negative Spannungsm-
puls des abfallenden Startmagnetes
wird durch D 6 begrenzt, aufSerdem
unterdrUckt C 112 Knackgerausche.

Der elektrische Aufnahme-
Wiedergabe-Schalter:

Bei dem A»W-Schalter handelt es
sich urn einen bistabilen Multivibra-
tor. Damit das Gerat beim Einscha|~
ten immer auf Wiedergabe geschal-
tet wird, muBte der Aufnahmezweig
niederohmiger als der Wiedergabe-
zweig gemacht werden.

Die Lampen L 3 und L 5 dienen bei
der Schaltung nur als Lastwider-
stands. (Kleiner Kaltwiderstand). lm
Einschaltmoment wird aufgrund des
niederohmigeren Aufnahmeverstar-
kers die Basisspannung von T 21
negativer als die von T 20. T 21
schaltet also durch und damit auf
Wiedergabebetrieb. Um dabei ein
sicheres Schalten auf Wiedergabe
zu erreichen wurde for T 20 ein
BC 328/16, fier21 ein BC 328/40
eingesetzt. Wird mit dem Mikrofon

.auf Aufnahme geschaltet, so wird

der Kollektor T 25 mit dem Kollek-
tor T20 fiber den gedruckten Auf-
nahmekontakt verbunden. Nun er-
halt die Basis von T 21 fiber R 152
eine positive Spannung und T 21
wird hochohmig. Die Kollektorspan-
nung von T 21 wird O. Nun wird
die Basis von T 20 negativer als der
Emitter und der Transistor schaltet
duroh. Das Gerat bleibt in Stellung
Aufnahme. Hiermit wird gleichzeitig
der Hf-Oszillator eingeschaltet. Die~
ser stellt einen Multivibrator mit ei-
ner Frequenz von ca. 20 kHz dar.
Auf einen Sinusoszillator wurde
hier aus technischen Grfinden ver-
zichtet. Der Loschkopf erhalt die
notige Spannung fiber D 14 und
R 140. Es erfolgt eine Gleichstrom-
loschung. Soil nach beendeter Auf»
nahme auf Wiedergabe geschaltet
werden, so schaltet man mit dem
Schiebeschalter am Mikrofon GDM
750 out Stellung ,,KFl". Uber D 12
bekommt nun der Kollektor T 21
positive Spannung. Das Gerat
schaltet auf Wiedergabe. Man kann
auch mit der Stoptaste auf Wieder-
gabe schalten: Driiokt man die Stop-
taste, wird der V/Reschieber mitbe-
tatigt. Dieser unterbricht die +C-
Spannung iiber V/R-Kontakt 5/6 und
legt gleichzeitig +A Liber R 209 auf
Masse - V/R-Kontakt 1/2 -. Nach
dem Loslassen der Stoptaste steht
das Gerat dann wieder auf Wieder-
gabe.

Damit bei Kopfhorer-Betrieb das
Gerat nicht auf Aufnahme schalten
kann. ist im Mikrofonstecker eine
Briicke von 7 auf 8 vorhanden. Hier-
bei wird die Basis von T 20 mit
B 150 verbunden. Wird der Mikro-
fonstecker aus dem Gerat gezogen,