Grundig Satellit 3000 Service Manual
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Page 1
E. MULLER
Hr ANDING
Mit dem SatellitSOOO (Bild 1) steilt
Grundig das neue Spitzenmodeli in
seinem Koffer-Reisesuperprogramm
vor. Mit ihm dijrfte sich derPlatz, den
sich Grundig mit seiner Saieilit-Rei-
he, angefangen von 205 fiber 208 bis
zum 2100, unter vieien Kurzwelien»
fans erobert hat, wesentlich festigen.
Wéhrend der Satellit 2100 als Nach-
folger des 2000 HF-méBig unveréin-
dert, NF-méBig dagegen mii ande-
rem Konzept und neuem éuBeren
Look erschien, unterscheidet sich
der Satellit 3000 schon wesentlich
von seinem Vorgéngerr Die wohl aut-
féliigsie Neuheit ist die digitale Fre-
quenzanzeige filr alle Bereicne.
Die 7-Segment-Leuchtdioden-An-
zeige (LED) lést zwar noch nicht die
Skalen ab, denn diese sind bei batte-
riebetriebenen Kofferempféngern.
wo auf geringen Stromverbrauch
und Betriebsféhigkeit bis zur halben
Batteriespannung zu achten ist,
noch erforderlich. Zudem dienen die
Skalen hier auch zum schneilen Auf-
finden von annéhernd gewUnschien
Frequenzen und zur Grobabstim-
mung.
Der Frequenzzéhler ist bei Netzbe-
trieb und externer Spannungsver-
sorgung abschaitbar. Dies ist auch
von Nutzen, um evenluelle Stérun-
gen, die durch die steilen Flanken
der im Zéhler verarbeiteten Impulse.
durch Vielfache der Quarzfrequenz
und durch den Muiiiplexbetrieb ent-
stehen. abschalten zu kbnnen. Bei
Batteriebetrieb kann man den Zéhler
kurzzeitig messen lassen. Die digita-
Ie Anzeige bietet vor allem den Kurz~
wellenliebhabern, natiirlich auch al-
Ien anderen Benutzern Vorteile und
Mbglichkeiten, die bisher nur bei
kommerzielien Funkgeréten erreicht
wurden, Bisher war meist ein Ab-
schatzen und interpolieren nétig, um
einen Sender nach derTabeile einzu-
stellen. Dies ist nun ganz einfach.
Man sucht nach der Kurzwellenfibel
oder einer UKW«Empfangstabelle ei-
nen empfangswijrdigen Sender aus.
stelltdieausgewéhlteFrequenz nach
der Digitalanzeige ein und empféngt
den gewflnschten Sender,
Das diodenabgestimmte FM-Teil hat
in der Vorstufe eine Dual-Gate-Feld-
effekttetrode und besitzt eine belieb-
te und anscheinend bei grbBeren
Ger'aten unentbehrlich gewordene
GRUNDIG TECHNISCHE INFORMATIONEN 1/1978
Sate/lit® 3000 Digital
Das Spitzengeréit nicht nur fL'ir den
Kurzwellenfan
Blld 1 Vomeranslchl den Smell" 3000
Einrichtung: 6 beliebig program~
mierbare UKW-Stationstasten, Au-
Berdem weistdasUKW-Empfangsieil
eineeiektronischeSchaltung zurUn-
terdriickung der Ein- und Umschalt-
gerausche auf.
Sowohl bei FM als auch auf den
AM-Empfangsbereichen besiizt das
Gerét eine feldstérkeabhéngige An-
zeige. Bisher lieferte bei UKW der
Ratiodetektor, bei AM eine zusétz-
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liche Anzeigeverstérkerstufe die
Spannung fUr das Instrument, so daB
aufgrund der Begrenzung die Aussa~
ge des Abstimminstrumentes Uber
die Stérke der einfallenden Sender
sehr beschrénki war. Mit Hiife der
Feldstérkeanzeige und dem auch
eingebauten gréBeren instrument
kann man sich die Sender mit der
entsprechend grijten Feldst'arke
aussuchen und einstellen.
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21
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Bei der Schaffung des Salellit 3000,
der mechanisch v6|lig neu gestaltel
ist. hat man einiges neu entwickelt,
manch elektrisch Bewéhnes Liber-
nommen und verbessert (Block-
schaltbild Bild 2. Gesamtschaltbild
Seite36/37).EsgabkeinenGrund.das
Prinzip des Kurzwellentuners in der
Aufteilung seiner Bereiche zu verlas-
sen. Zur Erhohung der Nahselektion
und Verbesserung des Kreuzmodu-
Iationsverhallens ist der Kurzwellen-
tuner in der1, ZF mit einem Quarzfil»
ter ausgerfistet.
Das AM-Empfangsteil besitzt eine
kombinierte HF-lNF-Bandbreitem
umschaltung lfir hohe Selektivitet
beim Fernempfang (,,schmal) und
gute Klangqualitét bei Nahempfang
(,,breit). Neu hinzugekommen isl
eine Si Stellung des Bandbreiten-
schalters, bei der zusétzlich die NF-
Bandbreite vergréBert wird, um so
bei Ortssenderempfang eine ffir AM
optimale Wiedergabe zu erreichen,
Wéhrend bei den Vorgéngern ein
SSB-Zusatz als Zubehor lieferbar
und fiber eine Spezialbuchse an-
schlieBbar war, ist nun ein zuschalt~
bares SSB-Teil mit Schaltern ffir
AVC/MVC und USB/LSB inlegrien
Weitere erwfihnenswene Merkmale
sind:
Schaltbarer ANL (automatic noise
limiter): es ist ein Storspitzenklipper,
dessen Begrenzungspunkt automa-
tisch auf die NF-Amplitude nachge-
stellt wird.
Zusétzliche Anschluflklemmen ffir
Antenne und Erde,
Zur Slummschallung bei Bereichs-
wechsel wird ein Stummschalterver-
wendel. der beim Drficken einer der
Bereichstasten die Rastklinke der
Drucktasten belétigt und die NF nach
Masse schaltet.
Niederfrequenzméflig stem am An-
scthB 3 und 5 der Diodenbuchse bei
Rundfunkbetrieb ein hochpegeliges
NF-Signal zur Aussteuerung von
Verslérkern zur Verffigung.
Auflerdem wurde ein Lautstérkestel-
ler mit drei Abgriffen eingebaut, der
eine wesentlich verbessene Klang-
wiedergabe bei kleinen Lautslérken
erlaubt. Neben einer Erhohung der
Ausgangsleistung bei Netzbetrieb
auf 5W Sinusleistung bzw. 7.5W
music-power erfolgt beim Abziehen
des Netz- bzw. Fremdspannungska-
bels automatisches Umschallen auf
Batteriebetrieb.
Eingebaut ist auch eine Quarzuhr mit
24-Stunden-LCD-Anzeige. Sie hat
eine eigene Spannungsversorgung.
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ist herausnehmbar und getrennt zu
betreiben.
Selbslversténdlich entspricht das
Gerait den strengen Sicherheitsbe-
dingungen nach VDE 0860H und
somit den internalionalen Sicher-
heitsvorschriften lEC bzw. CEE 1.
Wie seine Vorgéinger ist der Satel-
|il3000 als Funkempfénger mit be-
grenztem Anwendungsbereich von
der Deutschen Bundespost unlerder
Nummer FI'Z 046060 zum Einbau
auf Schilfen der Bundesrepublik
Deutschland zugelassen. Ffir den
Einbau in Fahrzeuge oder auf Schil-
fen kann das Geréit zur besseren
Bedienung mil zwei Schrauben bele-
stigt und somit an Bord eine seefe-
stere Halterung erzielt werden
Um eine gute Empfangsqualitfit zu
erreichen, muB das UKW-Emplangs-
teil nichtnureinegroBeEmpfindlich-
keit, sehr hohe Trennschérfe und
Spiegelfrequenzselektion, sondern
auch eine sehr groBe Sicherheit ge-
gen Kreuzmodulation und Storun-
gen gegen unerwfinschte Mischpro-
dukte besitzen.
Unter Kreuzmodulalion. die hervor-
gerufen wird durch eine nichtqua-
dratische Krfimmung derTransistor-
Kennlinie,versteht mandie Ubernah-
me der Modulation eines Storsen-
ders durch den Tréger des Nutzsen-
ders. Abhille bringen jedenfalls eine
sehr gute Vorselektion und der Ein-
bau von Transistoren mit nahezu
quadratischer Kennliniei So ist der
UKW-Baustein in der Vorstufe mit
einer N~Kana|-Si|izium-Feldeifekt-
Tetrode vom Verarmungstyp mit in-
tegrierten Gate-Schutzdioden be-
stfickt. Dieser Dual-Gate~MOS-FET
ist in einem Kunststolfgehéuse mit
vier bandfbrmigen Anschlfissen un-
tergebracht. Seine Vorteile sind
hohe Stufenverstérkung bei gerin-
gem Rauschen, gute Linearitéit und
geringe Rfickwirkung. Der Oszillator
und der Mischer, beide bestfickt mit
BF 441, sind getrennt ausgeffihrt.
Durch den separaten Oszillalor kén-
nen der EinfluB groBer Antennen-
spannungen auf Frequenzverwer-
fungen des Oszillators stark redu-
ziert und somit hohere Eingangssi-
gnale verarbeitel werden.
Vor-, Zwischen- und Oszillatorkreis
werden durch spannungsgesteuerte
Kapazitétsdioden BB 204 abge~
stimmti Es sind ieweils zwei gegen-
einander geschaltete Abstimmdio-
den mit gemeinsamer Katode, wo-
durch auch hier unerwfinschle
Mischeffekte vermieden werden. Die
Abstimmspannung. die von einem
30-V-Wandler stammt. wird beim
FM-Berelch fiber das Abstimmpo-
tentiometer 19703036 oder fiber
eines der sechs Polenliometer,
die durch die Stationstasien
(FM 1-FM 6) geschaltet werden, zu-
geffihrt Die Oberspannung von 30 V
wird ausdem Spannungswandlermit
TCA 720 gewonnen, der sowohl bei
halber Batteriespannung als auch
bei Lasténderungen eine Spannung
hoher Konstanz liefert. Von diesem
Wandler erhéll auch das Gale 2 des
Eingangstransistors seine stabili-
sierte Spannung.
Die Abslimmspannung ffir die Kapa-
zitétsdioden muB sorgléltig ge»
siebt sein, um Stérungen bzw.
Brumm auszuschlieBeni Hierffir sind
zwangsléufig hohe Kapazitéten not-
wendig. welche naturgeméB eine
hohe Zeitkonstante nach sich zie-
heni Da beim Einschalten des UKW-
Bereiches der Empfénger sotort
empfangsbereit ist, die Abslimm-
spannung aber eine gewisse Zeit
benotigt. bis sie ihren Endwert er-
reicht hat. konnten in dieser Zeit
unerwfinschte Sender der Reihe
nach durchlaufen und unbeabsich-
tigt hérbar werden. Ebenso kann
dies beim Umschalten der UKW-Ta-
sten (FM und FM 1-FM 6) der Fall
sein. Um dies zu vermeiden, ist eine
eleklronische Ein- und Umschaltver-
zogerung eingebaut. Beim Einschal-
ten des FM-Bereichs. sei es, daB das
Gerét ein- bzw, von einer AM-Tasle
auf UKW umgeschaltet wird. offnet
durch eine fiber C365 und R371
zugeffihrte Spannung der Transistor
T 310, und sperrl somit den ZF-Tran.
sistor T307. Nach Erreichen des
Endwenes der Abstimmspannung
sperrl T 310 und T 307 offnet, so (1213
der Empiéngerarbeitet. Ebenso kbn-
nen auch beim Umschalten inner-
halb des UKW-Bereichs beim Ein-
pendeln der Abstimmspannung un-
emfinschte Sendestationen mitge-
hen werden. Zur Umschaltverzoge-
rung client der Stummschaller
12a'-12c, dadurch wird die Ab»
stimmspannung kurzzeitig fiber
C471 kurzgeschlossen, und 0365
entlédt sich fiber D 309 Bis die Ab-
stimmspannung ihren Endwert er-
reichl hat, wird wie beim Einschalten
fiber den als Schalter arbeitenden
Transistor T310 der ZF-Transistor
T 307 gesperrt und wieder geoffnet,
Die automatische Scharfabstim-
mung (AFC) erfolgt fiber eine dem
Oszillalor fiber 6.8 pF parallel ge-
schallete. vorgespannte Kapazitits-
diode D304. Die Nachstimmspan-
nung wird aus der Ratiomitte abge-
leitet. Am Ratiodetektor entsteht bei
GHUNDIG TECHNISCHE INFORMATIONEN 1/1978