Canton brochures 198xx
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Page 2
Lautsprecherboxen gibt es
wie Sand am Meer - und
nahezu jede von ihnen ist
besser als jede andere, wenn
man den starken Worten
trauen will, mit denen die Wer-
bung sie offeriert, Tatsachlich
ist. ohne alle lronie gesagt,
das allgemeine Qualitatsniveau
im HiFi»Lautsprecherbau In
den Ietzten Jahren merklich
gestlegen. Fast ausnahmslos
alle Hersteller orientieren sich
am Ideal der neutralen Wieder-
gabe. Lautsprecher mit einem
eigenen, charakteristischen
..Sound zu produzieren - noch
vor nicht langer Zeit erkla'rter
Ehrgeiz vieler Firmen ~. ist
heute weitgehend verpbnt.
Das ist trellich Ieichter ge-
sagt als getan und durchge
halten. Denn Neutralitat im
Wiedergabeverfahren ist nicht
nur in technischer Hinsicht
die schwierigste Aufgabe,
sondern auch ein vertracktes
Problem fU'r die Nermarktung.
Denn wie beschreibt und
preist man ein Produkt, dessen
kennzeichnende Eigenschaft
es ist, keine zu haben? Das
um so besser ist, je weniger
man von ihm wahrnimmt? Das
im Idealtall sozusagen ver-
schwrndet - tiJr die Ohren
zumindest und meglichst
auch for die Augen?
Denn genau so lasst such
detmreren. was ein HiFi-Laut-
sprecher Ieisten soIL Er soll
die Musuk so erklingen Iassen,
als kame Sie nicht aus ihm.
diesem Kasten. sondern direkt
von den Instrumenten
Lautsprecher, die das an-
nahernd tun. lassen srch
eigentlich nlcht mehr be-
schreiben. Auch positiv
gemelnte Attribute wre (beiv
sprelsweise) .brillant oder
"basstark" 51nd nur dann ein
Loo. wenn sne besagen wollen,
dass die betreftende Box die
Leuchtkraft des Originalklangs
nicht trUbt bzw. Ihn nicht
seines Basstundaments be~
raubt, Wo jedoch Brillanz oder
Bassagkeit" unabhangig vom
mu5ikallschen Material charakv
tenstische Eigenschaften einer
Box waren mussten Ste
genauso als Venarbungen
und Verlalschungen gelten
Wie beispielsweise Topfigkeit
oder Verschwommenheit.
Dieser Vorbehalt bezieht
sich nicht nurauf die Beschrei-
bung. Er gilt als Warnung vor
allem auch tUr die gehdr-
massige Beurteilung einer
Box. Denn bestimmte ausge-
pragte Eigenarten wie stran-
lende Brlllanz oder satte Saftig-
keit oder schmelchelnde
Weichheit konnen aut uner-
fahrene Horer beim ersten
Hinhoren sehr verfUhrerisch
wirken, Und sind doch auf
Dauer nicht weniger schlecht
zu ertragen als Verfarbungen,
die man auf Anhieb unsym-
pathisch findet,
Freiheit von jederlei Verfar-
bung. von scheinbar wohlklin-
genden ebenso wie von offen-
bar misstdnenden. ist das
oberste Gebot fUr Canton
Cantons Credo
Lautsprecheri Das. was zu
hijren ist, muss absolut
,.sauber seln. Auch wenn es,
wie bei kleinen Boxentypen
unvermeidlich. umfangs-
massig nicht das komplette
Original his in den allertiefsten
Bassbereich ist Einschran-
kungen dort sind insofern am
ehesten zu verschmerzen. als
der Bass In aller abendlandi-
schen MUSIk im wesentlichen
Stutzfunktion hat und nicht in
gleicher Weise konstitutiv ist,
wie der Mitteltonbereich und
derklangfarben-bestimmende
Hochtonbereich. Dennoch
war Canton auch dann be-
sonders erfolgreich, techno-
Iogische Reserven zu mobili-
SIeren, die es m69lich machen.
aus ungewohnlich kompak-
ten Gehausen ungewtjhnlich
kraftvolle. unverzerrte Tiefen-
wtedergabe zu holen
Technologische Basis der
Canton Lautsprecherentwick-
lung ist das bewahrte elektro~
dynamische Prinzip. Kein an-
deres ist so gut erforscht.
keines wrrd besser beherrscht.
keines bringt annahernd so
verla'ssliche Resultate zu ver-
gleichbar vernunftigen Kosten
HiFi-Technik. wie Canton
Sle versteht. ist Mittel zum
Zweck - nicht Selbstzweck.
Nicht raffinlertes Spielzeug fijr
eine klelne Schar vernarrter
Fans. Sondern gebrauchs»
tthhtiges Werkzeug tur die
schOne und genaue Wieder-
gabe von MUSIk; an die nor-
malen "Betriebsbedingungen"
Ublicher Wohnra'ume angev
passt; einfach zu handhaben,
unkomplizrert zu warten: und
zu erschwrnglichen Preisen
erhaltlich.
Massvoll Im technischen
Aufwand zu sein. bedeutet
lreilich fUr Canton nicht, Kom-
promisse auf Kosten der
Qualitat zu schliessen, Und
dass dies keine blosse Be-
hauptung ist. beweisen die
Ergeonisse neutraler Tests, in
denen Canton Boxen immer
wieder Spitzenpositionen vor
weitaus teuereren Konkunen-
ten besetzen.
Felnkonekturen
Die in diesem Katalog aufge-
fUhrten Boxen der Serie GLE
sund die zweite Generation von
Lautsprechern bei Canton. Da
bereits die erste (mit der
TypenChifire LE) massstab-
lich fljr naturgetreue Wieder-
gabe war, waren in der Weiter-
entwicklung nur mehr Fein-
korrekturen anzubringen.
Ein kritisches Bauteil jeder
Mehrwege-Box ist die Fre-
quenzweiche. Sie ist daftlr ver-
antwortlich. dass es ZWIschen
den Wiedergabebereichen
von Tief-, Mittel- und Hoch-
toner keine Einbmche im Fre-
quenzgang gibt, keine wahr-
nehmbaren Phasenverschiev
bungen, keine stdrenden Ausv
Idschungen usw. Fijr die Kon-
struktlon der Frequenzwei-
Chen der GLE-Serie wurden
neue Verfahren und neue
Bauteile verwendet. Unge~
wbhnlich ist auch der Aufwand
bei ihrer Fertigung Es wird
jedes einzelne Bauteil vor der
Montage geprtift; kompro-
misslos alles ausgeschieden
was nicht innerhalb eines sehr
engenToleranzbereichesllegt;
jede tertige Weiche am 052-
lografen auf engste Uberein-
stimmung mit der Norm kon-
trolliert; und schliesslich noch
einmal in Verbindung mit den
Lautsprecherchassis getestet.
Die Tieftonchassis erhiel-
ten Leichtmetall-Druckguss-
korbe. die bei stark verringer-
ter Stegbreite ausserordentlich
verwindungsarm und schwin~
gungsfrei sind. Die schmalen
Stege helfen, Luftturbulenzen
im Gehause und damit ein
Taumeln der Membranen zu
verhindernt
LeichtmetaII-Druckguss wird
auch for die Platinen der Kalot-
ten-Hocn und ~Mitteltoner ver-
.vandt. Bei der Montage sind
diese Platinen noch genauer
auf KlirrgradrMinimum zu
justieren.
Die Kalotten selbst - wre
je bei Canton aus Gewebei
das Partialschwingungen
(dieses Problem Nummer eins
der Lautsprecher) besser als
andere Materialien unterdrttckt
- sind zus'atzlich mit einer
démpfenden elastischen
Schicht Uberzogen
Unmittelbar hcjrbar im Ver-
gleich ist schliesslich die Aus-
wirkung einiger Massnahmen.
die der Erhohung des Wir-
kungsgrades dienenr Hoherer
Wirkungsgrad bewirkt ja: mehr
Lautstarke mit gleicher elek-
trischer Leistung oder glelche
Lautstarke mit geringerer
elektrischer Leistung. Diesel-
ben Massnahmen haben aber
auch zu einer weiteren Ver-
besserung der Betriebssicher'
heit bei hoher Belastung und
zu einer weiteren Steigerung
der lmpulstreue getUhrt,